Die Zirbe in der Heilkunde
In der Naturheilkunde wird die Kiefer schon Jahrhunderte hoch geschätzt. Einen Teil der besonderen Wirkung auf die Gesundheit des Menschen verdanken wir dem Pinosylvin, das im Kernholz der Kiefer vorkommt. Pinosylvin ist ein Stilbenderivat, also ein Derivat eines ungesättigten Kohlenwasserstoffs, das in Pflanzen vorkommt. All diesen Stilbenderivaten wird eine gesundheitsunterstützende Wirkung nachgesagt, so zum Beispiel dem Resveratrol im Rotwein, dem Rhaponticin im Rhabarber und eben dem Pinosylvin in der Kiefer, um nur einige zu nennen. Diesem ungesättigten Kohlenwasserstoff haben wir es zu verdanken, dass Kiefernholz besonders resistent gegen Schadorganismen ist, Schneidbretter aus Kiefernholz sollen zum Beispiel keine schädlichen Pilze oder Bakterien enthalten, weil diese absterben.
Der wunderbare Duft des Holzes soll sich beruhigend auf das menschliche Nervensystem auswirken und das ist auch der Grund dafür, dass – so wird erzählt – familiäre und andere Streitgespräche früher in der Zirbenstube geführt wurden. Somit blieben die Gemüter milde und Eskalationen wurden vermieden.
Doch nicht nur das Holz hat eine besondere Wirkung auf die Menschen. Bereits die heilige Hildegard von Bingen schwor auf das Räuchern von Zirbenharz wegen der desinfizierenden und geruchsbindenden Wirkung. Außerdem wurde aus dem Harz ein wohlriechender Balsam hergestellt, der bei Entzündungen helfen soll. Auch das aus Nageln, Zweigspitzen und jungen Ästen destillierte Zirbenöl hat eine lange Tradition. Es wirkt reinigend und klärend und wird besonders bei Erkältungen empfohlen. Neben dem Einsatz in der Duftlampe wird das ätherische Zirbenöl auch gerne bei Saunaaufgüssen verwendet. Es soll auch unterstützend bei Schlaflosigkeit, Konzentrationsschwäche und Erschöpfung helfen.